Ökumene hat keinen Platz auf dem kleinen gemeinsamen Nenner

Es nervt. Die Rede vom Abendmahl, die Rede von der Eucharistie. Noch schlimmer: Die Eucharistiefeier in ökumenischer Offenheit. Auch wenn es den Außenstehenden kaum interessiert: Ich muss meinen Ärger loswerden.

Dem Bekunden eines Frankfurter evangelischen Pfarrers nach hat er seit Juli letzten Jahres kein Abendmahl gefeiert. Und will jetzt möglichst in Talar die Kommunion empfangen? Nein, mein Freund, so geht das nicht, möchte ich sagen.

Das Starren auf die sogenannte Mahlgemeinschaft, oder Abendmahlsgemeinschaft oder Eucharistiegemeinschaft bringt die Einheit der Christen keinen Schritt vorwärts. Ich bekenne: Ich weiß zu wenig von meinen evangelischen Mitchristen, weiß nicht, wie sie über Einheit denken und über das, was sie noch gemeinsam glauben und wer das verbindlich mir sagen kann.

Im gemeinsamen Handeln habe ich wunderbare Erfahrungen gemacht. Ich freue mich über engagierte evangelische Christen und bin gern mit ihnen unterwegs. Viele Lieder können wir gemeinsam singen, andere singe man lieber dort, und man lasse mir, was ich singen kann. Lasst mir meine Maria, und ich lasse gern zu, dass Gott sein Angesicht „auf mich“ erheben soll und was es sonst noch an Altertümeleien gibt bei den Geschwistern.

Ökumene kann nicht heißen: Wir lassen den kleinsten gemeinsamen Nenner das Größte sein, und wenn „nur das“ geglaubt wird, dann soll es uns genügen.

Ich glaube gern in der Einheit in Christus mit anderen verschieden – wenn nur Christus verkündet wird, Sohn Gottes und Sohn der Jungfrau Maria … aber da geht es dann schon wieder los, und es offenbart sich Streit im Unbestreitbaren, sofern man sich Christ nennen will? Oder bin ich da zu eng? Oder ist dieser Nenner so herrlich othodox katholisch göttlich weit, dass evangelische und sonst welche Ansichten darin auch Platz haben?

Ein enger, kleinster gemeinsamer Nenner, auf den man sich verständigen kann: Von dem fällt die Ökumene herunter.

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