Nie wieder etwas Falsches richtig machen

Die Gedenkreden zur Reichspogromnacht überbieten sich an Eindringlichkeit. Gut so. Bitter notwendig.

Mich bewegt: Es waren in der Mehrzahl christliche Schafe im Nazi-Wolfspelz, die zündelten, verschleppten, quälten, vernichteten. Ob alle sich gewiss waren, vermag ich nicht zu sagen, aber sehr viele waren sich gewiss, dem Führer und dem Volk und wohl auch Gott einen heiligen Dienst zu erweisen.

Darüber muss mehr gesprochen werden: Es waren Menschen wie wir, die etwas Falsches ganz richtig machen wollten und das Falsche an ihrem Handeln nicht erkennen konnten. Oder wollten?

Diese Gedenktage erschüttern mich und meine Selbstsicherheit: Denn woher weiß ich, dass ich nicht etwas Falsches ganz richtig machen will? Wo muss ich Nein sagen. Aufstehen. Mich ausklinken. Nicht mehr mitmachen. Oder eben doch mitmachen? Wo muss ich einschreiten bei mir selbst? Bei anderen?

Gott, erleuchte mich. Rüttle mich auf. Nie will ich etwas Falsches richtig machen. Und nie Falschen richtig heißen.

Nie wieder soll in unserem Land etwas Falsches richtig gemacht werden.

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