Missionar Ungläubiger

Der heilige Chrysostomos, Theologe der Frühen Kirche, lobt den Dialog mit den Heiden. Er bemerkt in seinen Schriften an einer Stelle, dass ein Ungetaufter, ein Ungläubiger, einer, der viele Fragen stellt, ein Missionar der Gläubigen sei.
Wie das? Nun, der andere stellt Fragen und kitzelt aus mir Antworten heraus, die mich selber ins Staunen bringen. Im Ringen um Wörter für das, was ich glaube, komme ich in ein heilsames Schwitzen. Wie sag ich’s meinem Kinde, was mich bewegt? Ich nehme mein Gegenüber in den Blick. Die Liebe zu ihm wird wach, und ich will mit aller Kraft, dass er versteht: Warum ich Jesus Gottes Sohn nenne? Maria Jungfrau. Wie ich Gerechtigkeit definiere und warum ich meine Feinde lieben will? Wozu das Leid in der Welt ist. Und wie sich Auferstehung denken lässt.
Kolpingfamilien, Frauenkreise, Pfarrgemeinderäte und Gemeinden: Ladet jene ein, die von allem nichts halten, oder nicht mehr halten oder sich gar für ungläubig halten. Oder geht zu ihnen hin. Hört ihnen zu. Liebevoll. Aufrichtig interessiert. Dann werden erste Fragen entstehen. Echte Fragen. Die Euch zu neuen Antworten führen. Euren Glauben verständlich erklären. Auch euch selbst.

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