Humor

Einen Schritt zurücktreten und lachen: Dafür braucht es eine Ablösekraft. Eine Kraft, die einen wegzieht von der Einzelbetrachtung, die einem die Lupe aus der Hand reißt, unter der eine Kleinigkeit riesengroß erscheint, so groß, als gäbe es nicht anderes auf der Welt.

Gebet ist das Mittel der Wahl, um sich zu distanzieren von dem, was einen gefangen nimmt im Denken und Fühlen. Wer betet, zentriert sich auf die Quelle und das Ziel allen Lebens. Nicht dass sich sofort der Sinn auch der dunkelsten Stunde sogleich erschließt. Aber es wird im Gebet die Hoffnung gepflegt, dass der Glaube nicht umsonst ist, dass die Liebe siegen wird.

Der heilige Franziskus war nicht ein schlichter Bruder Immerfroh, der tanzend und pfeifend durch die Welt zog; nein, so einfach ist es nicht. Aber er war fest verwurzelt in dem Vertrauen, dass sich in allem, was geschieht, Gottes Herrlichkeit vollzieht – auch im Leiden, im Kreuz, in der dunklen Wegstrecke des Lebens. Darum scheuen Christen sich nicht, sich der Wirklichkeit zu stellen und sie beherzt zu gestalten. Schuld und Niedergang sind Durchgänge, die wir nicht allein bestehen müssen. Auch wenn das Neue noch keine Konturen hat: Gott ist mir darin voraus. Und zieht mich an sich.

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