Wie finde ich zu meiner Aufgabe?

Die Suche des Franziskus von Assisi, sein Finden in der Kapelle Portiunkula: Das gehört zu den Urgeschichten der franziskanischen Bewegung. Wollte man zusammenfassen, was uns Kapuziner in Gebet und Arbeit, Seelsorge und Verkündigung bewegt, wäre es von dieser Geschichte her: Du hast eine Aufgabe! Gott hat dich geschaffen. Das kann dir genug Motivation sein, Liebe zu wagen. Kein Umstand ist dir dann zu schwierig, nicht noch nach Lösungen zu suchen. Keine Dunkelheit zu dunkel, um nicht noch ein Licht darin zu erkennen. Mit einem Wort: Nicht aufgeben. Und zwar nicht deswegen, weil man ständig und überfordernd angefeuert wird. Sondern weil man nicht nachlässt, dem inneren Ur-Feuer zu vertrauen, das Gott in jede Kreatur gelegt hat.

Wie Franziskus von Assisi: Als der Orden ihm zu groß wird, verlegt er sich auf Gebet und Meditation. Als er vor lauter Krankheiten nicht mehr so recht umherziehen kann, dichtet er, schreibt Briefe und findet so den Weg von der Aufgabe zur Hinaufgabe zu seinem Schöpfer: So schwach er am Ende ist: Die Brüder spüren seine Stärke selbst noch im Sterben.

Von wegen: Sich aufgeben! Nein, wenn schon, dann sich hinaufgeben und die Schwierigkeiten im Leben als Sprossen der Leiter zu Gott annehmen. Der Bruder Immerfroh! Ich mochte diese Bezeichnung lange nicht. Jetzt verstehe ich sie tiefer: Er hatte die Gnade, in allem eine Aufgabe erkennen zu können, die einem dem gottgesetzten Lebenssinn näherbringt. Konnte immer froh sein, weil er jedem Kreuz den Glanz der Auferstehung abringen konnte.

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