Kirchenaustritte sind auch ein gesellschaftliches Symptom

Die Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften binden so vielen Menschen wie keine andere Gruppierung der deutschen Gesellschaft in der Idee des Evangeliums. Bei über 45 Millionen Kirchenmitgliedern sind 200 000 Austritte im Jahr schmerzlich, aber letztlich so viel wie zwei Austritte in einem Verein mit 450 Mitgliedern.

Den Kirchen geht es wie den anderen Institutionen der Gesellschaft bis hin zu den Sportvereinen im Dorf und der Freiwilligen Feuerwehr, ja bis hin zu Ehe und Familie: Die Menschen sind für das langfristige Engagement nicht mehr zu haben. Das hat vielfältige Gründe.

Einer davon ist die Überforderung mit der Vielfalt der Möglichkeiten und Meinungen, die einem die eigene Entscheidung madig zu machen scheinen. Treue und Glaube zu leben, einer Überzeugung zu folgen: Das scheint aus der Mode zu kommen.

Wir brauchen dringend wieder mehr Bewusstsein über die Tatsache, dass es mehr darauf ankommt, in die Tiefe zu wachsen mit allen Widerständen, als sich zu verausgaben auf der Suche nach immer neuen Standorten für ein vermeintlich noch besseres Wachstum.

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