Irrige Vernunft

Rassismus entspringt einer Geisteshaltung, die ihren Irrtum nicht aufklären will.

Sie meint, sie könne andere Menschen als minderwertiger betrachten, um sich dann gegen diese Menschen Rechte herauszunehmen, die man ihnen selbst nicht zugesteht.

Juden wurden als Untermenschen bezeichnet. Wer keine weiße Hautfarbe hat, ist ein Untermensch. Kinder im Mutterschoß und noch nicht geboren sind Untermenschen. In der Kirche kenne ich noch aus Erzählungen: Babys, die nicht getauft sind, sind Untermenschen (und dürfen daher nicht beerdigt werden, müssen außerhalb des Friedhofs verscharrt werden).

Rassismus ist eine Spielart der Überheblichkeit, die aus Vernunftgründen (!) irgendeinem höheren Gut- und sei es, dass man sich selber wegen was weiß ich höherwertiger einschätzt als andere – meint, sich nicht an eine gegebene Ordnung zur Wahrung der allgemeinen Menschenrechte halten zu müssen.

Man tritt gegen Rassismus auf – und braucht sich nicht an die Abstandsregeln zu halten. Man braucht mehr Geld – und tritt aus der Kirche aus. Man hat ein Recht auf die eigenen Gefühle – und kann die alte Liebe deswegen fallenlassen.

Es braucht eine tägliche Gewissenserforschung, was man soll und was nicht. Dazu braucht es den Gehorsam: Das Hören auf den Mitmenschen, die andere Meinung, die kreative Kraft, einen anderen Blickwinkel einzunehmen.

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