Bruchstellen fürs Leben

Risse in den Alltagsgewohnheiten. Im Zukunftsplan. In der Vision über das Leben und wie wir uns darin bewegen. Gehen wie auf dünnem Eis.

In solchen Bildern versuche ich zu erfassen, wie es mir gerade geht. Es ist anstrengend, aus der Heimat des Gewohnten vertrieben zu sein. Was sonst nur Einzelne, viele Einzelne, trifft, treibt nun die ganze Gesellschaft um. Oder: Vor sich her.

Ich greife nach Bildern der Bibeln. Mir fallen die bestürzenden Visionen der Propheten ein. Sie sehen den Himmel herabstürzen. Große Beben weltweit.

Doch sie sehen mehr. Dann. Ja dann. Dann wird man sehen. Man wird sehen, wie ein menschliches Gesicht erscheint.

In den Bruchstellen blüht neues Leben auf. Wahrnehmen, dass die eigenen Pläne sich ändern und dennoch ein gutes Leben dahinter wartet. Wenn auch noch nicht greifbar. Glauben lernen, dass die kreative Kraft Gottes am Werk bleibt. Nicht zum Bewahren. Sondern zu neuer Schöpfung, die aus den Bruchstellen wächst zu ungeahnten Möglichkeiten.

Im Advent werde ich das üben: Nicht den Bruchstellen den Vorrang geben, die schmerzen. Sondern der Einladung zum Vertrauen, dass daraus ungeahntes Neues wird. Ein neues Miteinander vielleicht, eine heilsame, kleine Herzensbewegung. Wie eine erste Kerze, klein, und doch so stark in der Dunkelheit.

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Adventszeit.

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